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BORKWALDE
Andrang bei Gemeindevertretersitzung in Borkwalde
Der Raum war bis auf den letzten Platz besetzt. Obwohl die Borkwalder Gemeindevertretung auf ihrer jüngsten Sitzung keine einzige Beschlussvorlage zu entscheiden hatte, drängten sich die Bürger im Sitzungsraum des „Siedlerstübchens“. Der Grund des großen Interesses war die Diskussion über die vom Schießplatz ausgehende Lärmbelästigung (die MAZ berichtete).
Die meisten der Anwesenden beschwerten sich über die im Herbst besonders starken Detonationen. Diese sollen Fensterscheiben zum Zittern gebracht haben. Der Borkwalder Künstler Manfred Votava betonte, dass es nicht darum gehe, den Schießplatz zu schließen, sondern den Lärm in erträglichen Grenzen zu halten. „Bis zum September ging es doch“, sagte er.
Der Standortkommandant, Hauptmann Bernd Wünschmann, stand den Anwohnern Rede und Antwort. „Alle Übungen werden dokumentiert, der Schießplatz ist zu 80 Prozent ausgelastet“ berichtete Wünschmann. „Die zulässige Lautstärke wurde jedoch bislang nicht überschritten.“ Da die meisten Anwesenden und mehr als 300 Unterschriften diesem Eindruck widersprachen, versuchte der Bürgermeister, Marco Wilde, nach den Ursachen zu forschen. Neben den Wetterbedingungen wurden Rodungen auf dem Schießplatz und die Nutzung des Schießplatzes durch Streitkräfte aus anderen Ländern als Möglichkeiten einer stärkeren Lärmbelastung genannt. „In dieser Zeit fanden Übungen französischer und niederländischer Soldaten statt“, berichtete der Hauptmann. „Die Franzosen waren leise“, fügte er hinzu. Zu den Niederländern äußerte er sich nicht. Der Standortkommandant bot interessierten Bürgern einmal mehr einen Besuch des Schießplatzes an.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Bundestagabgeordnete Margrit Spielmann (SPD) demnächst ein Gespräch mit dem Standortkommandanten führen wird. Sie war, wie berichtet, als Wahlkreisabgeordnete um Hilfe gebeten worden. Am 2. Februar treffen sich die Borkwalder um 19.30 Uhr in den „Siedlerstuben“, um das weitere Vorgehen zu beraten. ~~UP~~
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