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Lesermeinung vom 13.02.2008

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ZU „KEINE ÜBERSCHREITUNGEN REGISTRIERT“, MAZ VOM 9. FEBRUAR

Von Schießlärm geplagte Bürger bekamen nur Zahlen um die Ohren geknallt

Insofern, als es bei der Vorstellung der Messergebnisse von Seiten der Bundeswehr so gar nicht „gemenschelt“ hat, enthält der Artikel die gleiche Kälte, mit der die Bundeswehr auf das von ihr geschaffene Lebensproblem der Leidtragenden blickt. Als Schießlärm geplagte Bürger bekamen wir nur wieder Zahlen um die Ohren geknallt, die man zudem akustisch kaum und manchmal gar nicht verstehen konnte, da die Lautsprecheranlage nicht richtig funktionierte. Mindestens, dass bei der anschließenden Fragestunde von drei verschiedenen Bürgern verzweifelt darauf hingewiesen wurde, dass ihre Kinder beziehungsweise Enkel vom Schießlärm Angst bekommen, aus dem Schlaf gerissen werden und weinen, hätte nicht unerwähnt bleiben dürfen! Und weinen müssen hier nicht nur die Kinder!

Was das so genannte „spontane“ Angebot von Oberstleutnant Backs betrifft, der damit angeblich „gepunktet“ haben soll, müssen wir dreifach widersprechen. Einmal handelt es sich hier nicht um einen Wettkampf, wo „gepunktet“ wird, sondern um das Lebensglück von Menschen. Und wie Herr Koska darauf kommt, dass ein Kommandant der Bundeswehr in dieser Sache spontane Angebote macht, wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass zuvor bei der vorigen Sitzung des Amtsausschusses in Brück davon die Rede war, dass die Bürgermeister der angrenzenden Orte „Partner der Bundeswehr“ seien. Bei uns konnte Herr Backs auch deshalb damit nicht „punkten“, weil seit Beginn des Kriegslärms hier in Borkwalde im Herbst 2006 uns vor Ort und von Amts her niemand in unserer Not geholfen hat. Ganz im Gegenteil wurde nur versucht, die Lärmbelästigung mit fadenscheinigen Argumenten klein zu reden oder gar, wie vom damaligen Kommandanten, zu bestreiten!

Der Tenor des Borkwalder Gemeinderats spiegelt sich in dem Satz wider, den dort alle einmal abgenickt hatten: „Wir wollen ja schließlich den Kommandanten nicht verärgern!“ Das bedeutete für uns: Die Bürger sollen sich erst mal alleine abstrampeln! Und die für die Bürger vorgesehenen und für uns so wichtigen Schießzeit-Listen wurden in Borkheide und Borkwalde trotz mehrmaliger Bitten der Bürger darum vom Amt Brück erst ausgehängt, nachdem wir das Büro von Frau Spielmann um Hilfe gebeten hatten! Aus diesem und vielen anderen Gründen haben wir den Eindruck gewonnen, dass das hiesige Amt und die so genannten „Bürgervertreter“ die Belange der Bundeswehr für weit wichtiger halten, als die der Lärm geplagten Bürger!

Als uns auf unsere verzweifelte Bitte hin als einziger damals Frau Spielmann Hilfe zugesagt hatte in Form der Vermittlungsveranstaltungen, hatte sie gesagt, es sei ihre Pflicht, uns zu helfen. Dieses Pflichtgefühl haben wir aber bei Amtspersonen und Bürgervertretern vor Ort vermisst, die ja für die Belange der Bürger da sein sollten und nicht für die der Bundeswehr!

Gabriele und Manfred Votava, Borkwalde ~~UP~~

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