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BORKHEIDE
Eine hier zu Lande ungewöhnliche Parteienvielfalt wird beim Urnengang am 28. September in Borkheide geboten
In der Waldgemeinde ist Spannung bis zum Abend des 28. September garantiert. Insgesamt vier Kandidaten bewerben sich um den – wohl gemerkt ehrenamtlichen – Chefposten im Ort.
Außerdem haben die Bürger die Qual der Wahl bei der Zusammensetzung der Gemeindevertretung. Es sind schon 23 Kandidaten für die zwölf Abgeordnetensitze bekannt. Ungewöhnlich hier zu Lande ist, dass fast alle großen Parteien ihre Vertreter zur Wahl stellen. Die SPD ist dabei mit neun Nominierungen vornweg. Die Linke schickt vier und die Bündnisgrünen drei Aspiranten ins Rennen. Bei der CDU, die zum ersten Mal eine eigene Liste in Borkheide aufgestellt hat, sind drei Kandidaten bekannt. Ferner wird die von Bürgermeisterin Angelika Schulz angeführte Liste der Fraueninitiative mit vier Vertreterinnen am Start sein. Einzig bei der FDP ist eine Fehlanzeige zu vermelden.
Angelika Schulz bewirbt sich einmal mehr um den Bürgermeistersessel. Vor fünf Jahren ist sie im ersten Wahlgang gewählt worden, darauf hofft sie trotz der schwierigeren Ausgangslage auch diesmal: „Ich würde mich freuen, wenn es glückt und gern weiter Projekte in Borkheide federführend begleiten, wie zum Beispiel die beginnende Umgestaltung des Marktplatzes“, sagt die Ortschefin.
Die gleiche Hoffnung hegt auch ihr bisheriger Stellvertreter Marko Wilke. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende ist einstimmig nominiert worden und gibt sich kämpferisch. „Ich will die Bürgerbeteiligung stärken und vor allem Frau Schulz ablösen. Sie ist 2008 nicht mehr die beste Wahl“, so der Jurist und Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit in Potsdam.
Erneut stellt sich auch Martin Köhler von Bündnis 90/Die Grünen zur Wahl. Er rechnet sich gute Chancen auf eine Teilnahme an einer möglichen Stichwahl aus. „Wir haben Themen, die alle bewegen, ob der Bürgerhaushalt oder der Einsatz für die Jugend im Ort.“ Er verweist auf seine bisherige Arbeit in Gemeindevertretung, Kreistag Potsdam-Mittelmark und den Vereinen im Ort.
Wolfgang Nagrosni dürfte die große Unbekannte sein. Der CDU-Mann wohnt seit 1994 im Ort. Bisher ist er kommunalpolitisch nicht in Erscheinung getreten. Der 58-jährige ist Mitarbeiter einer Mercedes-Benz-Niederlassung in Berlin und engagiert sich im Betriebsrat. „Ich glaube an meine Chance, wobei es schwer sein dürfte, Frau Schulz zu schlagen“, gibt er sich verhalten optimistisch.
Die Linke hat auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten verzichtet. Allerdings glaubt sie, bei der Wahl der Gemeindevertreter gut abzuschneiden. „Die Regierungspolitik hat viele Menschen verärgert, wir stehen für realistische Forderungen und das wird honoriert“, ist ihr Sprecher Jochen Ebel überzeugt. ~~UP~~
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