Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


medien:maz:20071120

Übersicht der MAZ-Artikel anzeigen

Artikel vom 20.11.2007

Novembersongs zur trüben Jahreszeit

Viola Parker sang in Lambertus-Kirche

Ungewohnt leichte Melodien erklangen am Sonntagabend in der gut gefüllten, von drei Heizpilzen erwärmten Lambertus-Kirche in Brück. Die bekannte Interpretin Viola Parker hat zu Gunsten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ein Benefizkonzert mit „Novembersongs“ gegeben. Begleitet wurde sie dabei von Gerd Seffner, der virtuos die E- und die Akustikgitarre beherrscht.

Scheinbar leichte Kost mit Tiefgang

Jenseits der hier sonst üblich schweren und ernsten Klänge hat Viola Parker mit eigenen Texten und Kompositionen mit sanften Rock-, Blues- und Swingrhythmen das zahlreich erschienene Publikum beeindruckt. Die Texte passten zur trüben Jahreszeit und sprachen die Alltagsprobleme und Stimmungen der Menschen an. Scheinbar leichte Kost, aber mit Tiefgang. So wurden „Melancholie“, „Zerbrochene Träume“ oder „Depression“ angesprochen, alles Titel aus der gerade neu erschienenen CD der Künstlerin.

„Wir wollen andere Wege gehen, um den Gedanken Kriegsgräberfürsorge in die Gegenwart zu transformieren“, begründet Landrat Lothar Koch (SPD), Kreisvorsitzender des Volksbundes, die Entscheidung, Viola Parker für diesen Abend zu engagieren. Ines-Angelika Lübbe, regionale Geschäftsführerin des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, pflichtet ihm bei: „Frau Parker hat eine so wunderschöne Stimme, die in die Kirche zu passen scheint“, sagt sie. „Wir sind froh, eine so renommierte Künstlerin aus unserer Region für diese Benefizveranstaltung gewonnen zu haben. Die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge ist weiterhin wichtig. Vor allem in Osteuropa werden immer wieder bisher unbekannte Soldatengräber gefunden und auf Friedhöfe umgebettet. Man darf nicht übersehen, dass die Toten zum Frieden mahnen und der Friede bedroht bleibt“, fügt sie hinzu. So konnte erst vor kurzem eine Anfrage aus Belzig positiv beantwortet werden. Eine Frau hatte eigentlich schon jede Hoffnung aufgegeben, in Erfahrung zu bringen, wo ihre beiden Brüder ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Auf Grund neuer Erkenntnisse und Funde konnte ihr jetzt mitgeteilt werden, auf welchem Friedhof bei Stalingrad einer der Brüder beigesetzt wird.

Den Trauergedanken nahm auch der zukünftige Pfarrer der Brücker Gemeinde, Pastor Helmut Krause, auf und wies darauf hin, dass „man Trauer und Schmerz an sich heranlassen soll“.

Stets bereit, sich für eine gute Sache zu engagieren

Viola Parker, die in Gräben lebt, ist immer wieder bereit, sich für eine gute Sache zu engagieren. So ist sie regelmäßig bei Veranstaltungen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) im Seniorenheim Dahlen dabei, in diesem Jahr wieder zur Adventsfeier. Die Sängerin ist auch auf dem Klein Briesener Weihnachtsmarkt und am 15. Dezember auf dem Brandenburger Weihnachtsmarkt zu hören. Zu Silvester ist ein Auftritt im Rottstocker Landgasthaus fest eingeplant. Trotz dieser Engagements bedauert die Künstlerin, dass bei hiesigen Festen viel zu selten auf die Künstler aus der Region zurückgegriffen wird. Der Beifall am Ende der Veranstaltung zeigte, dass Viola Parker die Herzen des Publikums erreicht hat. ~~UP~~

Übersicht der MAZ-Artikel anzeigen

medien/maz/20071120.txt · Zuletzt geändert: 22.11.2007 23:20 (Externe Bearbeitung)