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Pressemitteilung
Berlin, den 15. Februar 2005
Gedenken auch im Alltag des Handelns
Mit einer großen Anfrage bringen die Bündnisgrünen den 60. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus und den Umgang mit Gedenken in Charlottenburg - Wilmersdorf auf die Tagesordnung. Sie fordern die Verwaltung auf, die Initiativen zu unterstützen und Gedenkorte zu erhalten.
„Bündnis 90/Die Grünen fordern vom Bezirksamt auch im Alltag eine aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte. Diese kann nicht nur einseitig in den Patenschaften mit landsmannschaftlichen Vereinigungen bestehen. Vorgänge wie im sächsischen Landtag oder Relativierung der Schuld wie in Steglitz-Zehlendorf dürfen in Charlottenburg-Wilmersdorf keinen Nährboden finden und haben,“ sagt Andreas Koska, Fraktionsvorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf.
Am 27.01.2005 wurde der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz in unserem Bezirk in würdevoller Form gedacht. Schweigeminuten vor den Dienstgebäuden und eine Veranstaltung der Bündnisses „Demokratie jetzt“ am Breitscheidplatz bildeten den Rahmen.
Im Alltag gestaltet sich dieses wesentlich schwieriger. Die Verwaltung setzt den Initiativen Steine in den Weg. Gedenken scheint nicht erwünscht.
„Stolpersteine“
Initiativen wie die der Auengemeinde, die inzwischen über 2500,00€ gesammelt hat, um „Stolpersteine“ zur Erinnerung an jüdische Bürger zu verlegen, werden durch die einmalig enge Auslegung von Verwaltungsvorschriften ausgebremst und behindert. Was in anderen Städten und auch Berliner Bezirken möglich ist, wird hier nicht gestattet. Der ausführende Künstler, Günter Demnig, weigert sich inzwischen ob der Probleme in Charlottenburg-Wilmersdorf, hier weitere Steine zu verlegen.
Mahnmal „Gleis 17“
Am Güterbahnhof Grunewald, wo sich das eindrucksvolle Mahnmal „Gleis 17“ befindet, das an die Deportation jüdischer Bürger in Konzentrationslager bis in das Jahr 1945 erinnert, soll ein Supermarkt und eine Wohnsiedlung gebaut werden. Die Wirkung des Mahnmal mit seiner Authentizität würde zerstört.
8. Mai
Am 08.05.2005, dem 60.Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung vom Faschismus, soll im Bezirk gar nicht mit einer eigenen Veranstaltung gedacht werden.
In der Anlage finden Sie die große Anfrage sowie die Anträge im Wortlaut.
Rückfragen bitte an Herrn Andreas Koska, Tel. 0172- 313 34 03
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