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medien:maz:20080209

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Artikel vom 09.02.2008

Nicht lauter als erlaubt

Bundeswehr legt Lärm-Gutachten vor / Demnach gab es keine Überschreitungen

Die Bundeswehr will rund um ihr zwischen Lehnin und Brück gelegenes Übungsgelände künftig regelmäßiger und direkter den Kontakt zu Kommunen und Bürgern suchen. Das kündigte Michael Backs, der Chef der Übungsplätze in Altengrabow, Klietz und Lehnin am Donnerstag im Seydlitzsaal der Brücker Fläming-Kaserne an.

Zur Auswertung des im vorigen Jahr erarbeiteten Lärmgutachtens hatte der Oberstleutnant dorthin alle interessierten Bürger eingeladen. Neben Betroffenen aus Brück, Borkheide, Borkwalde und anderen Orten ließen sich auch die Bundestagsabgeordneten Andrea Voßhoff (CDU) und Margrit Spielmann (SPD) sowie Kommunalpolitiker über die Zahlen informieren. (Von Andreas Koska)

„Nun liegen Fakten auf dem Tisch“

Der Hausherr stellte heraus, dass mit den Ergebnissen „nun Fakten auf dem Tisch liegen“ und nach Lösungen zu suchen sind, um Belastungen zu reduzieren. In einer insgesamt sachlichen Diskussion wies der Borkwalder Michael Luther darauf hin, dass eine „Brücke zwischen den gefühlten und den gemessenen Werten“ gesucht werden sollte. Nach seiner Ansicht werde „in einer sonst ruhigen Gemeinde, Lärm besonders stark als Störung empfunden“, wenngleich die Wahrnehmung stets subjektiv sei.

Oberstleutnant Backs versprach, am Ziel der Panzerfaust-Schießbahn, von der die meisten Störungen ausgingen, einen seitlichen Lärmschutzwall anzubringen. Nach Ansicht der Forstbehörde ließe sich durch Neupflanzungen mehrschichtige Baumbestände der Lärmschutz ebenfalls verbessern.

Silvia Rosin-Rudolph von der Borkwalder „Initiative gegen Dauerbeschuss“ zeigte sich erfreut über „die Ernsthaftigkeit“, mit der die Bundeswehr auf die Bürger zugegangen sei. „Ich hatte nicht viele Erwartungen an die Veranstaltung. Der Oberstleutnant war in den Aussagen allerdings klar, authentisch und deutlich. Ich glaube, dass er das Gespräch sucht und ernsthaft um eine Lösung bemüht ist. Jede Veränderung „die uns schlafen lässt, ist willkommen“.

Bürgerinitiative will Bundeswehr einladen

Die Initiative will das Gesprächsangebot annehmen und Michael Backs nach Borkwalde einladen. Besonders punkten konnte der Kommandant mit seinem spontanen Angebot, eine regelmäßige Konferenz mit Bürgermeistern angrenzender Orte einzuberufen. „Wir müssen einfach mehr miteinander reden“, so Backs.

Margrit Spielmann (SPD) lobt den Ansatz, mehr mit den Anwohnern reden zu wollen. Die Bundeswehr habe die Anwohner ernst genommen, lobte auch ihre Bundestags-Kollegin Andrea Voßhoff (CDU). Auch wenn sie die Bürger „zwar menschlich verstehen“ könne, „werde ich nichts unterstützen, was die Schließung des Schießplatzes zur Folge hätte“. Dies sei „politisch irreal“, sagte Voßhoff. ~~UP~~

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medien/maz/20080209.txt · Zuletzt geändert: 03.03.2008 22:49 (Externe Bearbeitung)